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Konzert
Lea W. Frey Trio

Support: Krogmann Akustik

„Covern fühlt sich an wie mit der Hand über einen alten Holztisch mit vielen Furchen und Kratzern zu streichen und die Vergangenheit förmlich zu spüren.“ - Lea W. Frey

Wenn Lea W. Frey ihre Stimme erhebt, dann tut sie das eigentlich nicht. Ihr Gesang ist leise, sicher und feminin; an Eindringlichkeit und Ausdruck fehlt es nicht. Zusammen mit den Brüdern Bernhard (Bass) und Peter Meyer (Gitarre) bildet sie ein inter-kongeniales Trio, dem mit We Can't Rewind ein untypisches Cover-Album gelungen ist, das den Originalen nahe kommt, indem es sich von ihnen löst. 

Der Titel des Albums, der dem Refrain des Buggles-Klassikers „Video Killed The Radio Star“ entstammt, ist Programm: We Can't Rewind (dt.: Wir können nicht zurück spulen) ist weder plakativ noch nostalgisch, sondern persönlich und de facto authentisch. Mit behutsamer Kraft inszenierte Musik ohne Opulenz-Alarm und Berührungsängste. Transzendenz, Baby. „Disarm“, Düster-Ballade der Grunge-Götter Smashing Pumpkins, wirkt unwirklich, scheint auf sich selbst zurück zu blicken. Joy Divisions „Isolation“ wirkt gerade durch die irritierend unbeschwerte Stimmung gefährlich.

John Lennons „Oh My Love“ wird sachte in Brian- Eno'eske Atmosphäre überführt, während „Autumn Leaves“ (Prévert/Kosma/Mercer), losgeschraubt und bis auf die Grundstimmung des 1945er Originals reduziert, praktisch wie neu ist. Schließlich der 'Titelsong', der, ohne hüpfende Synthiepop-Happiness und mit viel Raum für Subtexte gesungen, zum kontemplativen Kleinod wird. Kate Bush, David Bowie, Nirvana, Luis Bonfá u.a. in Kollektiv- Interpretationen zwischen Rock, Jazz und Neuer Musik. „Kammergrunge“. Aufgenommen wurde live im Studio, alle gleichzeitig im selben Raum. Keine Computersounds: Was klingt wie Streicher, Harfe, Percussions oder anderes, wurde allein durch Stimme und Gitarren, Hall, Loops, Geigenbogen, Spieluhren, Schrauben, Papier und andere Präparate erzeugt. So ist ein raumhafter Bandsound entstanden, in dem das Trio mitunter deutlich größer wirkt als es ist.

Momentaufnahme, sehnsuchtsvoller Rückblick und hoffnungsvolle Zukunftsprognose – We Can't Rewind ist all das im selben Moment.

Rolf Jäger


Spieldauer 2:00




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