Erik
Lehmann ist einer der wandlungsfähigsten Kabarettisten unseres Landes.
Es ist
faszinierend
und vor allem zum Schreien komisch, ihn beim Ritt durch sein schräges
Figurenensemble
zu erleben. Seine Paraderolle ist der Sachse Uwe Wallisch:
„Hobbybastler,
Kleingärtner,
Mensch!“, der diese Welt staunend durch seine Hornbrille betrachtet
und sich
an
ihr abreibt. Der so seine Probleme hat, mit Frau Kleefeld vom
Jobcenter, mit dem
Afrikaner,
der neuerdings den Kleingarten neben ihm besitzt, und mit Anja von
ebay-
Kleinanzeigen.
Lehmann
gibt aber auch den bayrischen Förster, in dessen Waldspielplatz die
Wohlstandseltern
mit ihren überbehüteten Gören einfallen. Oder Herrn von Klatsche,
den
philosophierenden
Multmilliardär, der zynisch bis zum Gefrierpunkt über Glück
referiert.
Und
den Berliner Marko, der statt eine Patentenverfügung
zu unterschreiben
doch
lieber auf Nummer sicher geht, und gleich
einen Waffenschein beantragt.
Der
Abend ist rasant, schwarz und voller überraschender
Wendungen. Und er ist
das,
was ein gutes Kabaret sein sollte:
Stress
für das Zwerchfell, Karate für das Gehirn
und Finger in der Wunde. Bekannt wurde
Erik
Lehmann als ehemaliges Ensemblemitglied
der Dresdner Herkuleskeule.
Aber im Grunde
braucht er kein
Ensemble, denn er ist selbst eines.
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