Seit 2010 arbeitet Samuel Beck an seinem Projekt Samuel der Ukulelenprediger, eine neuartige Kombination aus Sprache, Schauspiel und Musik, bei der er seine philosophischen Betrachtungen in den Vordergrund stellt. Die ersten Auftritte gab es 2011, zunächst allein oder im Duo mit dem damaligen Kontrabassisten Gero Kunisch.
Das Album "Narrenmund" ist nach jahrelangen philosophischen Grübeleien entstanden, die endlich nach außen getragen werden wollten. Es geht um Wahrheit, Sinn, Schmerz, Tod, Glück und eigentlich um das Leben an sich. Bei seinen Live-Shows versetzt sich Samuel gern in drei verschiedene Charaktere, was eine originelle Darbietung zwischen Kleinkunst und Liedermacher ergibt. Ist man es doch gewohnt, dass derartige Inhalte sonst eher leise und sanftmütig vermittelt werden, bekommt man sie hier direkt ins Gesicht gebrüllt, mit einer Vehemenz und Intelligenz, die einem den Atem verschlägt.
Wenn er seine selbst eingespielten Playbacks oder seine Begleitband dabei hat, geht das ganze schon mehr in Richtung Rockkonzert. Leise, lyrische Passagen wechseln sich mit stimmgewaltigen Soul- und Hardrock-Einlagen ab, immer von einem groovigen Rhythmus getragen, der die Füße unwillkürlich mitwippen lässt. Erstaunlich, was für Töne Samuel Beck so einer kleinen Ukulele entlocken kann. Doch auch die anderen Musiker sind wahre Meister ihrer Instrumente. Die Kombination der eher klassischen Rockinstrumente mit einem eigenwilligen Kontrabass und der rhythmisch prägnanten Ukulele machen den Sound der Band einzigartig.
Ein Gesamtkunstwerk, das ebenso überzeugend wie revolutionär ist. Auf eine unterhaltsame Art, die Zweifel an der geistigen Gesundheit des "Predigers" aufkommen lässt, wird der Zuschauer aus seiner etablierten Weltsicht herausgerissen.
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