30 Jahre Deutsche Einheit. 30 gemeinsame Jahre Demokratie. Frieden. Freiheit. Wohlstand. Soziale Sicherheit. Ein Meer, zwei Ufer. Krieg auf der anderen Seite. Menschen kommen von dort her angelaufen. Sterben unterwegs. Menschen wollen, dass sie wegbleiben. Ein Mensch ist angeklagt. Weil er Menschen vor dem Sterben gerettet hat.
Das neue Stück des Theaterschiffes ist eine multimediale interaktive Auseinandersetzung mit Kernfragen der Demokratie und des Mensch Seins.
Mit Fotos, Videoinstallationen, Tanz- und Spielszene wird der Zuschauer eingeladen, gemeinsam mit den anderen Passagieren auf eine Schiffsreise der anderen Art zu gehen - auf eine theatrale Reise zu Fragen, auf die Antworten gerade schwer fallen, die mit Konfrontationen von menschlicher Not verbunden sind, die verstören, ratlos und hilflos machen. Das Ensemble hat für eine Station dieser Reise das Thema „Flucht“ auch zu sich selbst geholt und erzählt eigene, ganz persönlichen Fluchtgeschichten. Im Mittelpunkt steht die Gerichtsverhandlung, in der die Anklage des Seenotretters Sebastian Schmidt verhandelt wird. Das Ende ist offen. Die Passagiere sind eingeladen, Antworten zu geben, wie sie entscheiden würden. Lässt sich eine gemeinsame, gute Entscheidung finden?
„Ob Seenotretter Menschen aus dem Meer fischen müssen, oder unsere Kinder inzwischen zu Hunderten zum IS gehen. Das sind doch Extreme, Auswüchse und Anzeichen des totalen Kollapses der Werte einer bürgerlich- demokratischen Gesellschaft, die so mühsam aufgebaut worden ist.“ sagt der Verteidiger des Angeklagten.
Das Theaterschiff Potsdam setzt mit dieser Produktion seine „Solidarität von Schiff zu Schiff“ fort.
Regie, Bühnenbild, Kostüm, Choreografie, Videokonzept: Joe Ryan Text: Martina König Es spielen Andrea Brose und Dietmar Nieder
Das Stück wurde freundlicherweise gefördert durch das „Bündnis für Brandenburg“.
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